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1309. November 28. o. O.

IV kal. Dec.

Herr Heinrich, Pfarrer zu Thomaskirche (Kr. Ohlau), verkauft auf den Rath und mit Einwilligung des Bischofs Heinrich von Breslau und der Frau Constancia, Aebtissin zu Trebnitz, welche das Patronatsrecht über seine Kirche hat, und ihres Konventes seine auf die Schenke zu Thomaskirche, welche wiederholt mit grossen Kosten hat aufgebaut werden müssen, begründeten Einkünfte, sowie die Schenke selbst in der Weise, wie die andern Kretschmer sie bisher besessen, zu vollem Erbe und Eigen an Wynrich, Schwiegersohn des Peter genannt von Karssow (Karschau Kr. Nimptsch), gegen einen jährlichen Zins von 3 M. gebräuchlichen Geldes und Breslauer Gewicht unter der Bedingung, das Wirthshaus stets auf eigene (d. h. des Kretschmers) Kosten baulich zu unterhalten.

Zum Zeugniss dessen hat der Aussteller sein und der umsitzenden (circumsedentium) Herren Siegel anhängen lassen, nämlich der Herren Pfarrer Johann v. Wangyr (Wangern Kr. Breslau), Heinrich v. Strelyn (Strehlen), Heinrich v. Wansow (Wansen Kr. Ohlau), Nikolaus v. Bresmyr (Wüstebriese Kr. Ohlau), Jakob v. Pyschorow (Peiskerau Kr. Ohlau), Sefrid v. Borek (Grossburg), Borezlaus v. Crusenow (Krausenau) und des Herrn des Dorfes Renardus v. Thomaskirche.


Or. im Breslauer Staatsarch. Trebnitz 148. Von den 7 Siegeln (eigentlich müssten es 9 laut Angabe im Text sein) sind bei 4 nur noch die Pergamentstreifen erhalten, das an zweiter Stelle hängende trägt die Umschrift S. JOHIS PLEBANI DE VANGIR, das vierte und stärkste, das des Ausstellers, hängt an rothen Seidenschnüren und trägt die Umschrift S. HENRICI PLEBANI DE DOMA . . . . , das letzte ist das bei Pfotenhauer, Schlesische Siegel Taf. VII, 67 abgebildete Siegel des Borezlaus v. Krausenau.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 16, 1892; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1301 - 1315. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.